Ringelspitz
Mit Coni
Für eine frühsommerliche Hochtour fiel unsere Auswahl auf den Ringelspitz, den höchsten Berg des Kantons St. Gallen. Nach einer Anfahrt zum Kunkelspass wanderten wir gemütlich zur Ringelspitzhütte hoch, wo wir vom sympathischen Hüttenteam zum Abendessen empfangen wurden. Wegen der noch vorhandenen Schneeauflage hatten wir einige Zweifel, wie mühsam der Weiterweg werden würde.
Am nächsten Morgen starteten wir nicht sehr früh, da der Schnee über Nacht sowieso nicht durchgefroren war. Nach dem ersten Teil der Wanderung bis zur Wasserfassung begannen die Schneefelder. Diese erschwerten das Laufen ein wenig, aber waren weder tief noch weich genug, um ein wirkliches Problem darzustellen. So kamen wir doch ganz anständig voran und erreichten bald das untere Ende des „Mittelgrates“, wo wir unsere Steigeisen deponierten.
Der Mittelgrat bestand aus etwas brüchigem Fels, der nach oben hin immer steiler wurde. Beim markanten Grenzband zwischen zwei Gesteinsschichten angekommen, begann die eigentliche Kletterei. Diese war an den schwierigen Stellen (bis 3c) gut mit Bohrhaken abgesichert und sehr vergnüglich. Der Gipfelaufbau bot dabei ein weiteres Highlight mit einer schönen Umrundung einer Kante. Auf dem Gipfel grandiose Aussicht.
Nach einer Rast seilten wir auf dem gleichen Weg wieder ab. Die Variante über das Tschepband hatten wir schon früh verworfen, weil die Schneelage im Steilhang vom Tschep hinunter nicht gut aussah. Dank den guten Ständen war das Abseilen aber unkompliziert. Unterwegs staunten wir nicht schlecht, als uns ein Einzelgänger im Eiltempo entgegenkam und auch gleich gegen oben entschwand. An seinen Füssen prangten grüne Gummistiefel!
Bald waren wir wieder bei den deponierten Steigeisen und begannen den Fussmarsch zurück zur Hütte. Obwohl der Schnee im Verlauf des Tages weicher geworden war, sanken wir dennoch kaum ein. Damit war das Herunterlaufen auf weicher Unterlage sehr angenehm und effizient – ich glaube kaum, dass es auf dem Geröll besser gegangen wäre. Die einzige Gefahr bestand im Bergbach, der unter der Schneeschicht nicht immer sichtbar war. Wir beendeten diese schöne Tour mit einer ausgiebigen Hüttenrast, bevor wir den Abstieg zum Parkplatz antraten.
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