Schijenstock/Schinstock SE-Wand
Der Schijenstock (in der Landeskarte Schinstock genannt) war ein weiteres lohnendes Ziel im Bergseegebiet. Durch die SE-Wand führte mit „Il tempo vola“ eine anspruchsvolle, alpine Klettertour. Diese war unser Ziel. Um dem angesagten Regen zuvorzukommen, wollten wir schon am Freitagvormittag zu Hütte hochlaufen, was allerdings nur halb klappte. Die andere Hälfte war dann strömender Regen und entsprechend klatschnasse Kleider. Zum Glück hatten die Kleider genug Zeit zum Trocknen.
Am nächsten Morgen gingen wir über Geröllfelder zum steilen Schneefeld, das vor der SE-Wand liegt – (Leicht-)Steigeisen sind empfohlen! Im unteren Teil der Route waren noch einige feuchte Abschnitte zu finden, die uns zum Glück nicht allzu stark aufhielten. Für mich persönlich waren der plattige Charakter der Route und die „sportliche“ Absicherung das grössere Problem. Besonders die Plattentraverse war sehr eindrücklich.
Als ich wieder neuen Mut gefasst hatte, ging das Klettern etwas zügiger, und nach einiger Zeit erreichten wir den Gipfel des Schijenstocks. Der Abstieg führte dem E-Grat entlang über Geröll hinunter bis zur mit pinker Farbe markierten Scharte nördlich von P. 2889. Das Couloir sollte im Frühsommer mit Schnee gefüllt sein; in unserem Fall war es mit schrecklichem losen Geröll gefüllt, das sich schon am Morgen mit Steinschlag lautstark gemeldet hatte. Zum Glück hatte der Hüttenwart Toni Fullin eine Abseilpiste am linken Rand des Couloirs eingerichtet, die gut vor Steinschlag geschützt war und den Abstieg sehr bequem machte – danke! Ein 50 m-Einfachseil reichte dafür.
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