Douves Blanches
Mit Simone
Eine mir bisher nicht bekannte, wunderschöne Kletterhochtour. Früh am Morgen starteten wir von Arolla aus zum Plan Bertol und weiter zum grasigen Einstieg unterhalb des schiffskielähnlichen Aufbaus. Ich hatte schlecht geschlafen und fühlte mich recht schlecht. Nach einigem Zögern beschloss ich trotzdem, mit der Tour weiterzumachen – zum Glück! Nach einem Durchschlupf hinter dem markanten Klemmblock hindurch erreichten wir den plattigen Weiterweg bis auf den Grat. Hier begann die eigentliche Kletterei.
Der beschriebene steile Aufschwung war mit einer Stange und eng placierten Bohrhaken entschärft worden. Da ich mich mittlerweile besser fühlte, konnte ich diese interessante Stelle vorsteigen. Weiter ging es in munterer Kletterei über die Kante des Kiels und in einfaches Gelände, bevor wir die weiteren Türme erreichten. Immer wieder waren kleinere Felstürme zu überwinden, dann folgte der „rötliche“ Turm, der mit einigen schwierigeren Längen mit Platten- und Kantencharakter aufwartete. Von diesem mussten wir das einzige Mal abseilen.
Es folgten weitere Türme, unter anderem der „schwarze“ und der „graue“ Turm. Immer wenn wir dachten, jetzt wäre das Gröbste geschafft, zeigte sich ein weiterer Felsaufbau. Die Klettertour ist recht lang! Schlussendlich erreichten wir doch den Gipfel mit schöner Aussicht auf das Matterhorn, Dent d’Hérens, Dent Blanche und den ganzen Kollegen. Für den Abstieg wählten wir die Variante via Bertolhütte, weil die steile Eisflanke unterhalb des Col de la Tsa ziemlich verschrundet aussah. Der Gletscher war auch schon recht aper; zum Glück waren die Spalten doch insgesamt unproblematisch. Im weiteren Abstieg mussten wir uns brutal beeilen, um gerade noch das letzte Postauto in Arolla zu erwischen. Das erfrischende Getränk gab es dann erst am Bahnhofskiosk in Sion.
Wow! Tolle Bilder – gratuliere!