Rosenhorn
Mit Melanie
Das Rosenhorn fehlte mir noch in der Wetterhorn–Trilogie, nicht nur deshalb war ich sofort dabei, als Melanie diesen Vorschlag machte. Anfangs hatten wir noch die Überquerung zur Dossenhütte überlegt, um tags darauf den Dossen anzuhängen. Die Wetterprognose war aber für den Folgetag zu wenig gut, und so entschieden wir uns für die „kleine“ Variante Glecksteinhütte – Rosenhorn – retour.
Wir reisten am Abend von Grindelwald aus an, wobei uns die spezielle Fahrbewilligung von Melanie zugute kam. Nach einem schweisstreibenden Aufstieg wurden wir auf der Hütte von einer Herde Steinböcke begrüsst, die kaum Scheu vor Menschen zeigte.
Nach einer kurzen Nacht liefen wir auf dem blau-weissen Wanderweg zum Beesibärgli. Dabei mussten wir wiederholt Bäche überqueren, was im Dunkeln im Schein der Stirnlampe nicht immer ganz einfach war. Als wir den Rand des Gletschers erreichten, war es aber bereits hell. Angeseilt und mit Steigeisen liefen wir weiter und suchten uns den optimalen Weg an den Spaltenzonen vorbei. Wir entschieden uns für die längere, aber sicherere Variante via P. 3339. Nach der Querung unter dem Gipfel hindurch erreichten wir die Rosenegg. Der weitere Aufstieg bis zum Vorgipfel P. 3644 war immer noch gut eingeschneit und problemlos. Der Gipfelgrat war ein einfacher, aber lustiger Blockgrat. Schon bald waren wir auf dem Gipfel und genossen die unglaubliche Aussicht auf alle Seiten – besonders eindrucksvoll natürlich die Nordflanke des Schreckhorns.
Im Abstieg folgten wir im Wesentlichen unseren Spuren. Der Gletscherteil von P. 3339 bis zum Beesibärgli war nicht einfach zu finden; wir mussten ein wenig den Weg zwischen den Spalten hindurch und zum richtigen „Ausstieg“ auf die Felsen suchen. Der Rückweg zur Hütte war dann aber nur noch Formsache, und wir konnten uns auf der Riesenschaukel bei einem Bierchen entspannen. Der anschliessende Abstieg auf dem Hüttenweg war leider unerträglich heiss, dies am heissesten Tag des Jahres inmitten von sonnengeheizten Kalkplatten…
Ein wunderbarer Tag – eine tolle Tour – und herrliche Fotos. Gratuliere!