Pointe de Bricola
Mit Melanie
Melanie hatte diese Tour für einen guten Saisonstart ausgesucht. Vor langer Zeit war ich schon einmal in dieser Gegend gewesen, und ich war sofort einverstanden. Wegen eines Erdrutsches war ein Teil der Strasse verschüttet gewesen, und noch zwei Tage vor unserer Tour konnte das Postauto nicht die ganze Strecke befahren. Wir aber konnten bis zum Endhalt „Moiry, Glacier“ fahren, was den Hüttenweg um anderthalb Stunden verkürzte.
Inmitten von Blumenwiesen stiegen wir zu einer Moräne hoch. Von dort war der Weg auf einem kurzen Stück schneebedeckt. Kurz darauf waren wer schon auf der (seit 2007 vergrösserten) Hütte, wo wir die wunderbare Aussicht bestaunten. Unser Ziel, die Pointe de Bricola, war von hier aus nicht sichtbar.
Am nächsten Morgen gingen wir kurz nach sechs direkt mit Steigeisen los und kamen bald auf Schneefelder und dann auf den Gletscher, wo wir anseilten. Ohne Schwierigkeiten liefen wir die weite Gletscherfläche hoch und waren bald für uns allein, während eine achtköpfige Ausbildungsgruppe Richtung Pointes du Mourti abzweigte. Wir querten unter dem höchsten Punkt der Bouquetins durch auf den Schneegrat der Pointe de Bricola zu, die inzwischen als neckischer Gupf in der Gratkette ins Blickfeld gelangt war. Der Schneegrat war zwar breit, aber der Schnee weich und das Fortkommen ein bisschen mühsam. Es folgte ein kurzer, aber doch recht ausgesetzter Blockgrat. Dann waren wir auf dem schmalen Gipfelchen.
Nach dem Abklettern zurück auf den Schnee packten wir unseren Joker aus: mit Schneeschuhen war das Gehen auf dem immer weicher werdenden Gletscher sehr angenehm. Nur eine Stelle war etwas steiler, so dass das Queren des Hanges zu einem Eiertanz wurde. Trotzdem waren wir in Nullkommanichts zurück auf der Hütte, und der Abstieg zurück zur Bushaltestelle war auch ziemlich kurz.
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