Albigna
Coni und ich begannen unsere Ferien mit vier Klettertagen auf der Albignahütte im Bergell. Der Zusteig zur Hütte war recht ungemütlich mit einem Gewitter; zum Glück bot uns das Wärterhäuschen Schutz vor dem Regen und einem gefährlich nahen Blitzeinschlag.
Am ersten Tag kletterten wir die Via Miki (5c) am Biopfeiler. Trotz der knappen Absicherung und einem gröberen Verhauer von mir gelang es uns, den höchsten Punkt des Pfeilers zu erreichen. Wegen des eisigen Windes war die Kletterei viel kälter als erwartet, und so waren wir froh, diesen unwirtlichen Ort wieder zu verlassen. Schade – eigentliche eine sehr lohnenswerte Route!
Am Tag zwei wollten wir nicht mehr so frieren und suchten uns deshalb den Piz Balzet Südgrat (4b) aus, den wir mit Bergschuhen und grösstenteils am laufenden Seil kletterten. Der tolle, kompakte Fels bot uns viel Klettervergnügen.
Für den dritten Tag hatten wir die Leni (5c) an der Spazzacaldeira ausgesucht. Unser Plan war, nach den fünf Seillängen der Leni eventuell noch das Militärgrätli und den Weiterweg auf die Fiamma zu unternehmen, sofern wir genügend Zeit hätten. Am Start kletterte Coni in die einzige Hakenreihe, die sich aber als unerwartet schwierig herausstellte: es war in Tat und Wahrheit die Route Nebel des Grauens mit einer ersten 6a+. Wo die erwartete 5c der Leni durchgegangen wäre, war für mich auch nachträglich nicht ersichtlich, da es keine weiteren Haken auf der Einstiegsplatte hatte. So verloren wir viel Zeit und entschieden uns, nach zwei weiteren kniffligen Seillängen (6a, 5c) der nun korrekten Route wieder abzuseilen. Als „Dessert“ kletterten wir dafür noch die Wassersinfonie (5a+) auf den Seeplatten.
Am vierten und letzten Tag kletterten wir die Überschreitung der Vergine (ca. 4b). Diese alpine Kletterei hatte einige knifflige Stellen inklusive einiger Abseilstellen. Um nicht die letzte Seilbahn zu verpassen, liessen wir den Weiterweg auf den Al Gal bleiben und seilten in der Scharte zwischen den zwei Formationen ab. Es folgte die Weiterreise ins Berninagebiet auf die Diavolezza…
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